Montag, 18. Februar 2013

Nach dem Buchs (II)

Am Anfang meiner Experimente mit Buchsersatzpflanzen stand Ilex crenata. Kein Wunder, sehen doch die Blätter dieser Ilex-Art den Buchsbaumblättern zum Verwechseln ähnlich. Noch dazu sollen sie gut schnittverträglich sein. Und hier wurden sie überall zu gar nicht so hohen Preisen angeboten.


Ich erstand also zwei Pflanzen von Ilex crenata "Glory Gem" und pflanzte sie an halbschattige Plätze.

Ilex crenata "Glory Gem"

Ihr Laub war wunderschön, sattes Grün und glänzend. Ich wollte sie eventuell zu kleinen Kugeln formen. Eigentlich. - Sie wuchsen langsam, aber das war mir recht. Groß sollten sie ohnehin nicht werden. Ab dem dritten Jahr jedoch stockte das Wachstum. Im vierten Jahr warfen sie fast ale Blätter ab - und nun stehen die beiden unansehnlichen Gerippe ganz traurig im Garten herum. Ich werde sie wohl im Frühling ausgraben. 

Ich hatte ja schon gelesen, dass Ilex crenata keine zu kalkhaltigen Böden verträgt, aber frau hofft ja doch immer, auch gegen jede Vernunft. Vielleicht pflanze ich die beiden in Töpfe mit etwas saurer Erde und versuche, sie wieder hoch zu päppeln, damit ihr eigentlich so schönes immergrünes Erscheinungsbild woanders zur Geltung kommen kann. Als Buchsersatz in unserem Garten ist Ilex crenata leider nicht geeignet.

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die drei Ilex crenata "Fastigiata"-Pflanzen. Auch diese Sorte hat kleine, eiförmige Blätter in einem schönen, satten Grün, die auch im Winter das Auge erfreuen und soll sehr schnittverträglich sein.  

Ilex crenata "Fastigiata"

"Fastigiata" wächst schmal aufrecht und sehr langsam, was der Sorte auch die Namen "Raketenilex" bzw. "Säulenilex" eingebracht hat. Auch in diesem Fall hat mein "Haben-Wollen" über die Vernunft gesiegt. Um es kurz zu machen: Von den drei Pflanzen lebt heute keine mehr. Leider! Denn diese Sorte hatte es mir mit ihrem schönen Wuchs wirklich angetan.

Ilex crenata "Fastigiata"

Ganz anders andere Ilex-Arten wie Ilex aquifolium ("Alaska", "Silver Queen") und Ilex meserveae ("Blue Angel", "Blue Prince"): Die scheinen mit dem Boden in unserem Garten halbwegs gut zurecht zu kommen und bereichern mit ihren grünen Blättern das winterliche Erscheinungsbild. Ihr Wuchs ist nicht überwältigend üppig, aber sie scheinen sich eingewähnt zu haben. Allerdings sind diese Großsträucher aufgrund ihrer Größe nicht wirklich als Buchsersatz zu bezeichnen.

Wer einen Garten hat, dessen Boden nicht zu kalkhaltig ist, dem kann ich Ilex crenata als Buchsersatz empfehlen. Kaum eine andere der kursierenden Ersatzpflanzen hat ein so ähnliches Erscheinungsbild.

Ein weiterer Beitrag zu Buchsersatzpflanzen wird folgen.
Der erste Beitrag dazu findet sich hier.

Freitag, 15. Februar 2013

Tomatensorten: German Gold

Die Fleischtomate German Gold, deren Samen ich über einen Blog-Kontakt bekam, hat 2011 bei mir Einzug gehalten. Zwei Jahre nacheinander habe ich sie angebaut und bin von ihrer Schönheit und ihrem Geschmack richtig begeistert. 


Die Früchte der German Gold sind, wie der Name schon sagt, goldgelb-orange mit pinkfabenem Einschlag. Aufgeschnitten bieten sie einen wunderschönen Anblick! Sodass wir sie sehr gerne schön angerichtet mit Mozzarella oder Schafskäse und Basilikum essen.


Doch bei Paradeisern zählen nicht nur die inneren Werte. Und so durfte ich mich auch über das äußere Erscheinungsbild der German Gold freuen. Die einzelnen Paradeiser bieten einfach einen wunderschönen Anblick!



Doch nicht nur ihre Schönheit überzeugt. Auch Geschmack und Konsistenz sind herrlich: saftig, weich, sehr aromatisch mit wenig Säure. Sie zergeht förmlich auf dem Gaumen.

Aufgrund ihrer Größe eignet sich die German Gold auch gut für Soßen: Zwei Paradeiser sind ausreichend, um zwei Personen mit einer Pastasoße zu beglücken.

German Gold noch unreif und im Wachsen begriffen...

 und hier ausgewachsen und reif.

In ihrer Erscheinungsform sind die einzelnen Früchte sehr unterschiedlich. Sie sind flachrund und schwach bis sehr stark gerippt. Der Stängelansatz liegt recht tief, sodass man ihn regelrecht herausoperieren muss. Aber das steigert nur die Vorfreude auf den Genuss!

 

Gezogen habe ich einige Pflanzen in einem Topf direkt an der südseitigen Wohnzimmerwand, wo sie etwas geschützt stehen, aber bei starkem Regen immer noch waschelnass werden, und ein paar Exemplare auch ungeschützt im Garten ausgepflanzt. Obwohl die German Gold anfällig gegenüber Braun- und Krautfäule sein soll, haben sich die Pflanzen im Garten gut geschlagen, genauso gut getragen und recht lange der berüchtigten Krankheit getrotzt. Das liegt vielleicht auch daran, dass die German Gold für eine Fleischtomate recht früh reife Früchte trug.
Überhaupt war der Ertrag überraschend gut. Ich hätte nicht gedacht, dass die gar nicht so großen und hohen Stauden so viele dieser wirklich großen Früchte tragen würden!

Die Sortenwahl für 2013 gestaltet sich immer schwieriger, denn natürlich will ich viele meiner schönen und guten Sorten wieder anbauen, aber auch neue Tomatensorten ausprobieren - und dummerweise wächst der Garten einfach nicht...

Hier geht's zur Übersicht über die von mir beschriebenen Paradeisersorten.
 

Freitag, 8. Februar 2013

Tomatensorten: Blondköpfchen

Eine Riesenüberraschung und große Freude war für mich 2012 die Sorte Blondköpfchen, die ich von Anja bekommen habe. 

Diese Cocktailtomate stammt aus Russland und ist, wie viele der russischen Tomatensorten, sehr robust. Bei mir hat sie ohne einen Anflug von Braunfäule bis zum Frost unvermindert geblüht und gefruchtet.

 

Blondköpfchen ist mit großem Abstand von allen von mir angebauten Cocktailtomaten diejenige, mit den meisten Früchten. Das Wort "Massenertrag" ist hierbei wirklich zutreffend! Die Rispen sind riesengroß. Nächstes Jahr muss ich einmal die Früchte an einer Rispe zählen! An einer Rispe befinden sich gleichzeitig Blüten und schon reife Früchte in Unmengen. Obwohl die Rispen sehr schwer wurden, ist keine einzige abgebrochen, also eine echt starke Sorte!

 

Die Früchte sind zwischen 2 und 3,5 cm groß, rund und hellgelb. Der Geschmack ist mild, das Fruchtfleisch weich. Verwendet wurden sie bei uns zu allem: zum So-Essen, für Salate und in Soßen. Nur Trocknen würde ich sie nicht, dazu wären sie mir zu saftig.


Bei mir ist das blonde Köpfchen in einem Topf gewachsen. Erst 2 m in die Höhe - und als sie mit dem Wachsen gar nicht aufhören wollte, habe ich ein Seil horizontal gespannt und die Pflanze waagrecht weitergezogen. So ist sie nochmal ca. 2 m gewachsen. Ausgegeizt habe ich nur das, was mir zuviel erschien, sodass sie mehrtriebig gewachsen ist.

 

Wieviele der riesengroßen Rispen sie ausgebildet hat, habe ich nicht gezählt. Jedenfalls war Blondköpfchen die mit Abstand ertragreichste Sorte des letzten Jahres. Deswegen und wegen ihres beeindruckenden Erscheinungsbildes bekommt sie auch in diesem Jahr einen Fixplatz.

Zu mehr Tomatensorten-Beschreibungen aus unserem Garten geht's hier.