Mittwoch, 19. Dezember 2012

Namenlose Eleganz oder Wer bin ich?

Wie viele von euch überwintere ich mangels Wintergarten oder Gewächshaus einige nicht frostharte Pflanzen im Haus auf diversen Fensterbänken. Im kühlen Badezimmer stehen alljährlich in trauter Vielsamkeit einige Arten von Salbei und Geranien. Und nun ist es wieder passiert: Ich öffne die Badezimmertür und es surrt und brummt. Und am Fenster sitzt ein seltsames Insekt mit äußerst spannendem Aussehen.


Jedes Jahr, meist ab Ende Dezember, finden sich diese Insekten dort, wo ich Pflanzen überwintere. Da kommt mir doch der Verdacht, die könnten aus der Erde geschlüpft sein? Oder hat irgendein Tierchen seine Eier auf den Blättern abgelegt? Die Töpfe werden vor dem Übersiedeln ins Haus rundherm abgebürstet, die Pflanzen zurückgeschnitten, alles Unkraut aus dem Topf entfernt. Woher kommen die eleganten Schönheiten? Und was mache ich mit ihnen? Ich fürchte, eine Übersiedelung ins Freie werden sie nicht überleben?

Mir tun sie jedenfalls leid. Sie strahlen so eine Eleganz und Anmut aus - und ich habe keine Ahnung, wer sie sind. Vielleicht kann mir ja jemand von euch weiterhelfen?

Montag, 17. Dezember 2012

Nachtrag zum Hochleistungsbloggen

Danke für all eure interessanten und ausführlichen Reaktionen auf meinen letzten Beitrag. Ich fühle mich ein klein wenig bestätigt in meinem Eindruck, aber auch in meiner Art zu Bloggen. Es ist schön zu sehen, dass es hier in der Bloggerwelt noch viele Leute gibt, denen es nicht um Perfektion und Wettbewerb geht.

Danke auch Claudia, Heiner und Sisah für das zum Teil recht anschauliche Aufgreifen dieses Themas. Auch bei euch gibt es sehr interessante Kommentare dazu!

Und damit es keine Missverständnisse gibt: Natürlich will ich niemandem seine ganz eigene Art zu Bloggen oder auch zu Gärtnern mies machen. Vielfalt ist etwas Schönes. Mein Beitrag sollte kein Angriff sein, sondern ein - mein - Statement zu einer Entwicklung, die ich schon geraume Zeit beobachte. Ich selber will mich einfach keinem perfektionistischen Diktat beugen. Weder beim Gärntern, noch beim Fotografieren, noch beim Schreiben darüber. Das Leben ist sowieso schon viel zu sehr von Wettbewerb gezeichnet.

In diesem Sinne wird es hier wieder Beiträge geben vom Leben aus und mit dem Garten und vielleicht ein bisschen mehr. 


Auch eure Blogs möchte ich gerne wieder besuchen und soweit es mir zeitlich möglich ist, auch kommentieren. Denn das hat mir immer sehr viel Freude gemacht und mich schon zu Vielem inspiriert!

Danke euch allen!
 

Montag, 10. Dezember 2012

Vom Hochleistungsbloggen

Mein letzter Post liegt schon viele Monate zurück. Und die Zahl der Blogbeiträge in diesem Jahr ist minimal. Gründe gibt es viele: Ein paar davon lassen sich unter "viel zu wenig Zeit und Ruhe" zusammenfassen. Ein anderer Grund liegt in der Bloggerwelt.

Zunehmend sah ich nur mehr Bilder von perfekten Gärten, perfekten Wohnungen, perfekter Dekoration. Ein regelrechter Wettbewerb. Hochleistungsbloggen.
Mir war und ist, als würde hier nicht gelebt, sondern nur mehr Leben "in Szene gesetzt", um es zu zeigen. Dekoration statt Leben. Perfektion statt Lebendigkeit. Das ist nun mal nicht meine Art des Bloggens.

Ich möchte nicht in einen Wettbewerb mit Bildern wie aus einem Hochglanzmagazin treten. Ich möchte vom Leben berichten, das sich in einem Garten abspielt, vom Leben mit einem Garten - und auch vom Leben durch den Garten. Und dabei gibt es eben "Schmuddelecken", es liegen leere Töpfe herum, im Sommer ist fast kein Bild zu machen, auf dem nicht in irgendeiner Ecke ein Schlauch oder ein hässlicher Plastikschlauchwagen zu sehen ist. Vergessene Handschue liegen auf einem Gartentisch, wo wieder keine jahreszeitgemäße Dekoration zu finden ist, sondern nur Zufallsansammlungen. Säcke mit Grünschnitt lagern in einer Ecke, die zu häckseln und verteilen noch keine Zeit war. Unkraut macht sich breit, weil ich lieber im Liegestuhl liege, statt für "Ordnung" zu sorgen. An den überreifen Stachelbeeren machen sich die Amseln zu schaffen, weil ich in diesem Jahr nur wenig Bedarf an Stachelbeeren hatte und den Rest lieber den gefiederten Freunden überlasse. Die verblühten Rosen werden nur halbherzig geschnitten, auch im Vergehen liegt ja noch Schönheit.


Und ja, ich baue Gemüse an. Mittlerweile ist das ja wieder schick geworden. Am Anfang meines Bloggerlebens gab es nicht viele wie mich, die einen großen Teil des Gartens einfach nur dem Zweck widmet, uns auch zu ernähren. Aber ich mache das nicht, weil es gerade schick ist, bunte Melanzani (Auberginen) in schönen Töpfen zu ziehen - wobei es wahnsinnig viele Schönheiten in der Gemüsewelt gibt! -, sondern weil es zu meiner Lebenseinstellung von jeher gehört, möglichst gesund und ökologisch zu leben. Dass vielen Gemüsesorten eine eigene Schönheit innewohnt, ist ein Bonus. Wenn ich schon das Glück  habe, über Grund und Boden verfügen zu können, dann möchte ich zumindest einen Teil davon auch nutzen, um eigene Nahrung anzubauen, gesund, vielfältig, jahreszeitengemäß, biologisch und direkt vor der Wohnzimmertür. Das gibt nun mal keine so hochglanzgeeigneten Bilder. Mein Gemüsegarten führt ein richtiggehendes Eigenleben, und das finde ich gut so. Aber auch in diesem Bereich mag ich keinen Wettbewerb: Ich will nicht jedes Fleckchen mit Essbarem bebauen, um die Super-Selbstversorgerin zu sein. Schließlich soll der Garten auch einfach Zauber und Erholung sein. Raum für Nichts-Tun. Seele-Baumeln.

Und wenn ich schon dabei bin: Auch nervt es mich gewaltig, ständig zu irgendwelchen Blog-Battles (Ich mag keine Schlachten!), Buchbesprechungen (Ich schreibe dann über Bücher, wenn ich mag, und nicht, weil ich ein Buch loben soll, um es gratis zu bekommen!) oder ominösen Plattformen eingeladen zu werden. Anscheinend stößt das aber auf große Resonanz, sonst würde es nicht immer wieder vorkommen. Sieht frau ja daran, in wievielen Blogs Werbung in den Beiträgen um sich gegriffen hat, ob es sich nun um Bücher oder den perfekten Griller, Rasenmäher oder das ultimative Gewächshaus handelt. Als Beitrag getarnte Werbung mag ich gar nicht. Für mich ist ein Blog immer noch etwas Persönliches ohne kommerzielle Absichten. Ich weiß, altmodisch, von vorgestern. Aber ich möchte es auch weiterhin so halten.

Wer mir eine freundliche Mail schreibt, wird eine ebensolche Antwort bekommen (Normalerweise ist das so. In den letzten Monaten habe ich das aus Zeitgründen leider vernachlässigt, ich entschuldige mich bei allen freundlichen AnfragerInnen!). Auf blöde Fragen anworte ich nicht mehr. Beispiel gefällig? "Ich habe die Seite mit verschiedene Tomatensorte gesehen und möchte Sie fragen, wie schwer die größte Tomate war? Wie war das Gewicht?" Ebensowenig auf sogenannte Werbe-Kooperationsanfragen. Oder auf Anfragen zum Linktausch. Wer meinen Blog gut findet, kann ihn verlinken. So halte ich es auch. Getauscht wird da nix.

Wer meine Art zu bloggen mag, ist somit herzlich eingeladen, hier in Zukunft wieder mitzulesen, zu kommentieren oder mich auch anzumailen. Ich freue mich wieder auf euch, auf die Bloggerwelt und die netten Kontakte und Freundschaften, die ich dadurch schon knüpfen konnte! 
Wer auf Perfektion aus ist, einen Garten sehen will, der durchgestylt ist, jederzeit wie aus dem Ei gepellt, stets jahreszeitgemäß dekoriert und geschniegelt, der soll sich lieber eine Zeitschrift kaufen;-)

So, nun auf ins neue Bloggerleben! Ich habe viel nachzuholen.

Ach ja, die Linkliste sollte ich auch überarbeiten. Seid ihr noch alle da wo ihr immer wart?


Donnerstag, 24. Mai 2012

Hollerblütensirup

Mittlerweile stehen 12 l frisches Holunderblütensirup im Keller. In unserem Haushalt einer der Hauptdurstlöscher das ganze Jahr über.


Unsere beiden Hollerstauden blühen in diesem Jahr ganz besonders üppig, deshalb werde ich wohl noch mehr davon machen. Wir trinken ja keine gekauften Limonaden, Säfte, Eistees, Mineralwasser etc., sondern fast ausschließlich selber erzeugte Säfte und Sirupe und Wasser aus dem eigenen Brunnen. Viele würden das wohl als Verzicht ansehen, für uns ist es ein geschmacklicher, gesundheitlicher und auch finanzieller Gewinn - und für die Umwelt ist es auch gut! Im Gegensatz zu den meisten Haushalten haben wir fast keinen Getränkeverpackungsmüll.

Hollerblütensirup

Zutaten:
Ca. 15 - 20 große, ganz aufgeblühte Hollerblütendolden (nicht waschen und auch nicht nach dem Regen ernten; allfällige Tierchen vorsichtig abschütteln, je mehr Hollerblütendolden, desto mehr Geschmack!)
2 l Wasser
1,5 kg Zucker
40 g Zitronensäure
1 Biozitrone

Zubereitung:
Die Blütendolden und eine in Scheiben geschnittene Zitrone mit 2 l kochendem Wasser übergießen.
Dann Zucker und Zitronensäure einrühren und auflösen.
24 Stunden zugedeckt stehen lassen.
Alles durch ein Tuch abseihen, Blüten ganz fest ausdrücken.
Aufkochen und siedend heiß in saubere Flaschen abfüllen, fest verschließen.
Hält einige Jahre im Keller.

Genossen wird das ganze stark verdünnt mit kaltem Wasser. 
Bestens schmeckt auch ein Schuss Sirup in Sekt.

Für die Zubereitung gibt es unzählige verschiedene Varianten. Ich mache das Hollerblütensirup seit vielen Jahren auf diese Weise und wir sind sehr zufrieden mit Geschmack und Haltbarkeit.

Auf ganz ähnliche Weise bereite ich auch noch andere Sirupe aus Kräutern zu (wie in diesem Beitrag schon mal beschrieben), zum Beispiel aus Minze, Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Zitronenbasilikum, Fruchtsalbei etc. Der Experimentierfreude sind hier keine Grenzen gesetzt!

Mittwoch, 16. Mai 2012

Pracht & Vergänglichkeit

Erst etwas zerknittert, geheimnisvoll.
Eine Ahnung.


Tags darauf: Voll entfaltet. Prächtig, die riesigen, schweren Blüten.


Erst noch begleitet von Tulpen.


Dann von Kugellauch.
 

Schwere Blüten, die aber wirken wie Seidenpapier -
mehr als Handtellergroß!


Zwei Strauchpfingstrosen wachsen in unserem Garten, eine in Rosa,
die andere in zartem Lila.
Die Blüte ein prächtiges Spektakel, kurz nur.
Empfindsame Geschöpfe sind sie.


Große Hitze und Trockenheit machen ihnen innerhalb von drei Tagen den Gar aus. 
Heftiger Regen ebenso. 
Diven eben.


Der Trost:
Wunderschön sind sie in ihrer Vergänglichkeit!


Gerade bevor sie sich ganz Ent-Blüten-Blättern...


... sind sie fast am schönsten.


Herrschaftlicher Abgang!

Sonntag, 13. Mai 2012

Hollerblüten-Gelee

Seit einigen Tagen blüht der Holunder! 

 

Da für gestern Mittag ein Temperatursturz mit Regen angesagt war, musste ich vorher noch einige Blütendolden retten, um daraus Hollerblüten-Gelee zu machen. Das geht ganz flott und man braucht nicht viele Zutaten:

Hollerblüten-Gelee

Ca. 20 große Blütendolden (ohne vorheriges Waschen, sonst spült man den Geschmack weg!) mit einem Liter möglichst naturbelassenem Apfelsaft übergießen und 24 Stunden zugedeckt stehen lassen.
Nach 24 Stunden das Ganze durch ein Tuch filtrieren, Blüten richtig gut ausdrücken.
In einen Topf leeren.
Auf 1 l filtrierten Saft kommen 500 g Gelierzucker (2:1).
Jetzt nur noch köcheln, Gelierprobe machen und wenn das Gelee andickt, in saubere Gläser abfüllen und gut verschließen.

Auf diese Weise lässt sich der Duft der Blüten ganz einfach in einem herrlich-zart duftenden Gelee einfangen!

Da wir zwei Holunderstauden im Garten haben, mache ich auch noch allerlei andere Köstlichkeiten damit - mehr dazu in einem der nächsten Beiträge!

Dienstag, 8. Mai 2012

Freiheit für die Paradeiser

Nun habe ich sie doch vor den Eisheiligen ausgepflanzt, meine Paradeiser. 

 
Tomatentöpfe an der Südwand

Zumindest diejenigen, die etwas geschützt in Töpfen an den Hauswänden entlang stehen und die Ampeltomaten in den Terrassenkisterln. Die andere Hälfte, die direkt ohne jeglichen Schutz in den Gemüsegarten gepflanzt wird, muss sich noch bis nach dem Wochenende gedulden. (Falls ich soviel Geduld aufbringe...)

Sweet Pea, eine neue Sorte in unserem Garten, im Terrassenkisterl

Die Eisheiligen werden bei uns laut Wetterbericht nicht so dramatisch kalt, anscheinend sind etwas kühlere Nächte aber nach den Eisheiligen zu erwarten. Und so lange kann ich mit dem Auspflanzen nicht warten. Es ist schon mühsam, die vielen kleinen Töpfchen täglich zu gießen.

Somit sind ca. die Hälfte der Tomaten seit heute ausgepflanzt und pro Topf mit je einer Chili- bzw. Paprikapflanze unterpflanzt. In einige Töpfe habe ich zusätzlich auch noch Basilikum gesät, morgen kommen in die andere Hälfte der Tomatentöpfe noch Spargelerbsen als Unterpflanzung. Die säe ich dieses Mal direkt in die Töpfe, das Vorziehen wollte ich mir ersparen.

Die Blüten dieser Chili werden sich in zwei, drei Tagen öffnen

Über das Ausplfanzen der Paradeiser habe ich aufgrund häufiger Nachfragen schon einmal einen Beitrag mit Tipps geschrieben. Nachzulesen hier: "Der Geschmack der Freiheit: Tomaten auspflanzen".

Bald sieht es in den Terrassenkisterln hoffentlich wieder so aus! Ich freu mich schon!

Sorte "Minibel"

Freitag, 4. Mai 2012

Löwenzahn-Gelee

Schon in Kindertagen habe ich ihn geliebt, den sog. "Löwenzahn-Honig". Folglich koche ich alljährlich im Frühling ein oder zwei Portionen des köstllichen Blütengelees ein.

Weit muss ich für die Ernte der Grundzutat, nämlich Löwenzahnblüten, nicht gehen: einfach nur ein paar Schritte auf unseren Rasen. Der ist nämlich alles andere als ein klassischer Rasen, er gleicht mehr einer Wiese und bietet somit auch Wildkräuterkulinarisch so einiges: Gundermann, Wegeriche, Rot- und Weißklee, Gänseblümchen, Veilchen, Scharbockskraut, Schafgarbe etc. - und eben auch massenhaft Löwenzahn. Ich finde das praktisch und liebe diese Vielfalt.

Wer das Aroma der sonnigen Löwenzahnblüten ebenso gerne wie ich in Gläser bannt, kann sich an diesem wirklich einfachen Rezept versuchen:


Löwenzahn-Gelee

1 l Löwenzahnblüten pflücken und ganz fest in einen Messbecher stopfen.
Diese dann auf einem Tuch ca. eine halbe Stunde ausgebreitet liegen lassen, in dieser Zeit verziehen sich eventuelle Blütenbewohner und suchen das Weite.
Anschließend die Löwenzahnblüten in einen Topf geben und mit 1 l kochendem Wasser übergießen.
Nun brauchen die Blüten 24 Stunden Pause, um ihren Geschmack abzugeben.
Nach dieser Ruhezeit das Ganze durch ein Tuch gießen, dabei die Blütenmasse so richtig gut ausdrücken.
Die verbliebene Flüssigkeit abmessen und wieder auf 1 l Gesamtmenge mit Wasser auffüllen.
In einem Topf 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone zugeben.
Dann ist Geduld angesagt, denn der Saft muss lange, lange nicht zugedeckt vor sich hin köcheln. Das macht aber gar nichts, denn zwischendurch muss man nicht umrühren und kann sogar mal ausschalten und später weiterköcheln lassen.
Mittels Gelierprobe immer wieder die Konsistenz prüfen. Wenn die Masse honigartige Konsistenz aufweist, in saubere Gläschen abfüllen und gut verschließen.

Tipp:
Eine besondere Gaumenfreude ist es, wenn ein Teil der Löwenzahnblüten durch die die frischen, zarten Austriebe von Fichten oder Tannen ersetzt wird. Dann kommt zum sonnigen Geschmack des Löwenzahns ein erdig-waldiges Aroma dazu.

Dienstag, 24. April 2012

Garten-Newsticker (4)

Zeit, den Ticker wieder zu aktivieren!
Denn für ausführliche Themenposts mangelt es mir an Ruhe und Zeit. Der Grund: Heizungsumbau mit viel Eigenleistung. Nahtloser Übergang vom Planungsstadium in die To-Do-Phase, die bis ca. Ende Mai andauern wird.

Gemüsegarten:
Vieles ist schon längere Zeit gesät: Diverseste Salate, Kresse, Erdnussrucola, Gelbe Mondseer Melde, Petersilie, Karotten (die wollen nicht keimen), Haferwurzeln (Erstversuch!), Hirschhornwegerich, Koriander, Schabzigerklee, Schwarzkümmel, Radieschen und Radis und zur Sicherheit auch noch Rattenschwanzrettich, Kohlrabi gepflanzt, die Erbsen sind ca. 4 cm hoch. Speisechrysanthemen, Rote Melde, viele Salatsorten und Baumspinat haben sich wie immer selber ausgesät, das ist praktisch! Ich muss sie nur noch dort hin pflanzen, wo ich sie haben möchte.
Die Behübschung und Bodenpflege übernehmen wie immer Tagetes  und Ringelblumen, die sich seit Jahren von alleine aussäen. 

 Bunter Frühlingssalat aus dem Garten

Vorziehen von Gemüse:
Mit den vorgezogenen Paradeisern bin ich sehr zufrieden, sie entwickeln sich gut!
Weniger glücklich bin ich mit den Paprikas und Chilis, die haben nur schlecht, spät oder gar nicht gekeimt. Das lag wohl an den alten Samen, die ich aufbrauchen wollte. Die Pflanzen sind noch recht mickrig und auf manche Sorten muss ich leider verzichten. Glücklicherweise helfen andere Chili-Verrückte mit Pflänzchen aus.
Zickig auch Melothria, die wollen bisher einfach nicht keimen.
Völlig tot haben sich die Samen der Okra und der Auberginensorte "Striped Toga" gestellt. Leider. Auf letztere hatte ich mich schon sehr gefreut.
Gurken, Kürbisse und Zucchinis keimen gerade und schieben die ersten Blätter aus den Anzuchttöpfchen. 
Der tägliche Marathon (in der Früh kommen alle zur Sommerfrische auf die Terrasse, abends wieder rein) dauert immer länger - aber nur mehr ein paar Wochen, dann wird ausgepflanzt!
Ansonsten habe ich noch zwei Sorten Mangold, Parakresse, Malabarspinat und Ananaskirsche vorgezogen, Hörnchenkürbis kam heute in die Erde. 
Traurig bin ich darüber, dass ich die Samen des Eiskrauts (Mesembryanthemum crystallinum) nicht mehr finde - kein "Eisperlensalat" in diesem Jahr, sehr schade!

Sonstiges Blüh- und Grünzeug:
Tulpenzeit
Leider sind die Hyazinthen schon verblüht, ich lag täglich zum Schnuppern auf den Knien;-)
Die Hostas sind gerade am Entfalten ihrer Blätter und die Farne schieben ihre noch zusammengerollten Wedel aus der Erde. Wunderschön! Täglich ändert sich das Bild im "Wald".
Bei den Rosen stellt sich leider jetzt endgültig heraus, wie sehr sie durch den sehr späten Dauerfrosteinbruch gelitten haben. Ich muss noch einmal schneiden, denn viele der dunkleren Triebe sind ganz schwarz geworden und abgestorben, ich hatte noch Hoffnung gehegt auf ein kleines Wunder. Aber sogar die "Harten" unter den Rosenzarten haben wirklich sehr gelitten und mussten zum Teil mindestens halbiert werden.

Tierisches:
Im Teich sind noch immer zwei große Laichballen der Springfrösche. Und gezählte 12 Molche warten schon gierig auf die kleinen Kaulquappen. Im letzten Jahr haben die Molche die angehende Froschbevölkerung fast gegen null dezimiert.
Das Insektenhotel wurde etwas ausgebaut und sehr fleißig frequentiert.
Meine Lieblinge, die Weinbergschnecken, sind schon wieder ganz eifrig mit der Fortpflanzung beschäftigt. 

Wetter:
Nach einer wechselhaften Phase soll es richtig heiß werden am kommenden Wochenende - bis zu 30 Grad! Ich kann's kaum glauben. Da wird mich sicher wieder die Versuchung überkommen, die frostgefährdeten Pflänzchen vor den Eisheiligen auszupflanzen - aber ich werde widerstehen.

Befinden:
Kribbelig, unruhig, ungeduldig. (Wenn doch schon der Umbau fertig wäre.)

Dienstag, 27. März 2012

Wochenend-Nachlese

Was war das für ein schönes Wochenende - Sonne, Wärme, blauer Himmel. Einfach Frühling!

Im Garten hat der erste Löwenzahn gestrahlt. Bald kann ich wieder viele Blätter davon für Salate und Blüten für "Löwenzahn-Honig" ernten.

Und die Marille macht Versprechungen auf Früchte.

Die protzige Kaiserkrone lässt sich noch ein bisschen Zeit mit ihrer Pracht.

Dafür erstrahlt der Zierpflaumenhimmel schon in zartem Rosa.

Sonntag war Bautag: Das Insektenhotel bekam ein paar Etagenwohnungen dazu und die Ohrenkneifer - Ohrenzwicker - Ohrenschlüpfer - Ohrenkriecher und was es nicht alles noch für Namen für diese Insekten gibt, bekamen zwei neue Häuser in den Zwetschkenbäumen.

Zwei andere Tierchen fühlten sich ebenfalls recht wohl am Sonntag und ließen sich von ihren Frühlingsgefühlen zu artübergreifenden Aktivitäten hinreißen.

Bin schon gespannt auf die Nachkommenschaft - wie die wohl aussehen wird;-)

Sonntag, 18. März 2012

Neues Leben, Totes & Gutes

Was ist das nur? - Beim morgendlichen Rundgang durch den Gemüsegarten habe ich am Vlies, mit dem ich unter dem Insektenhotel einige Aussaaten abgedeckt habe, solche kleinen kreisrunden Bröckchen entdeckt.

Ein Blick nach oben genügte: Hotelbetrieb! Die ersten "Kleinen" vom Vorjahr sind geschlüpft und waren auf ihrem ersten "Ausflug" - und an der Nachkommenschaft wird auch schon wieder fleißig gearbeitet.

Glücklicherweise gibt es schon einige Blüten im Garten, die nun fleißig besucht werden.

Neben vielen Krokussen, wie oben am Teichrand, zeigen sich schon viele Gänseblümchen, Schneeglöckchen, ein paar Veilchen, Forsythien oder auch Lungenkraut, das sich vor Jahren mal von ganz alleine hier angesiedelt hat.

Die erste Narzisse hat heute ihre Blüte geöffnet.

Der Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri "Candidissimum"), sonst immer einer der ersten verlässlichen Pollenspender für das fliegende Insektenvolk, schwächelt in diesem Jahr. Viele Blüten sind erst vermatscht, jetzt trocken und braun und öffnen sich daher nicht. Anstatt der strahlend weißen Blütenpracht wie letztes Jahr um diese Zeit zeigt der Strauch sich heuer in Braun-Weiß.

Das liegt am milden Winter und dem späten Frost mit sehr tiefen Temperaturen, der uns zwei Wochen lang heimsuchte, nachdem schon alles mit dem Austreiben begonnen hatte.

Viele meiner Helleboren sehen jetzt leider so aus - die Blüten alle mitten im Erblühen erfroren.

Wirklich schlimm hat es aber die Rosen erwischt, die zum Teil schon lange frische Triebe hatten. Unzählige völlig schwarze Triebe, ganze Teile einfach erfroren, zwei Pflanzen überhaupt hinüber. Da blutet ein wenig das Herz beim Schneiden!

Deshalb lieber zu etwas Erfreulicherem:

Heute durfte der Paradeisernachwuchs zum ersten Mal eine Frischluftkur absolvieren. Im Gegensatz zu den Chilis, bei denen wohl schon viel veraltetes Saatgut dabei war, liegt die Keimrate bei den Tomaten recht hoch - das gibt wieder viele Geschenke an Nachbarn, Freunde und Bekannte!

Der Rucola hat vor zwei Tagen schon das Licht der Welt erblickt, ebenso die Großblättrige Gartenkresse. Die kleinen Salatpflänzchen in meinen selbst gebastelten Gartenhäuschen haben auch nächtliche Minusgrade gut überstanden und wachsen vor sich hin, der Schnittlauch streckt seine grünen Spitzen ans Licht - aber zu ernten ist da noch nichts. Deshalb sind wir heute kurz in die nahe gelegene Au und haben den ersten Bärlauch der Saison geerntet. Wie gut dieses frische Grün tut!

Richtig gut tat auch der Abschluss des heutigen Frühlingstages:

Die erste Grillerei des Jahres auf unserer Terrasse!

Sonntag, 26. Februar 2012

Tomatenplanung 2012

Spät bin ich dieses Jahr dran mit der Planung der Tomatensorten! Von Jahr zu Jahr sammeln sich mehr interessante Sorten an und die Entscheidung fällt mir immer schwerer. Ich versuche wie immer eine Mischung meiner Lieblinge und einiger neuer Sorten unterzubringen. Leider ist der Platz endlich.

Paradeisersorten für 2012


In die Balkonkistern auf der Terrasse und in Ampeln
kommen folgende kleinwüchsigen Sorten:
Green Sausage
Himbeerrose
Johannisbeertomate gelb
Minibel
Pendulina
Rosa Ampeltomate
Sweet Pea
Tumbling Tom Red
Yellow Canary

Neu davon nur die Sweet Pea (Danke, Anja!), auf die ich schon sehr gespannt bin!

Goldita

Der Gemüsegarten und sämtliche Töpfe rund um's Haus
werden mit folgenden Sorten bestückt:


Ganz neu für mich:
Anna Russian (Danke, Anja!)
Blondköpfchen (Danke, Anja!)
Chocolate Stripes (Danke, Henry!)
Cream Sausage (Danke, Anja!)
De Berao Black
Evergreen (Danke, Henry!)
Gary Ibsen's Gold (Danke, Henry!)Pink Brandywine (Danke, Daniela!)
Königin von Sainte Marthe (Danke, Barbara!)
Schon einmal oder mehrmals angebaut und heuer wieder:
Berner Rosen
Black Cherry
Die kleinen Mohren
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
German Gold
Goldita 
Green Zebra
Isis Candy
Lämpchen
Mallorquinische Hängetomate
Moskovskij Delikates
Moneymaker
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Schlesische HimbeereStriped Roman
Striped Turkish
Tangella
Teardrops
Noire de Russe
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate
Zahnradtomate
Zieglers Fleisch


Am 23. Februar habe ich die Ampeltomaten alle ausgesät. Heute ist die erste davon, eine Sweet Pea, gekeimt. Das ging flott!

Normalerweise warte ich mit den "großen" Tomatensorten bis März und säe dann im Lauf der ersten Märzhälfte alle Sorten aus (siehe Tomatenaussaat - einige Tipps). Heute jedoch konnte ich mich angesichts des Aprilwetters - Sturm, Graupelschauer, Nieselregen und dann wieder ein wenig Sonne - nicht mehr zurückhalten und habe ca. die Hälfte der übrigen Sorten angebaut. Irgendeine Freude muss frau sich doch an so einem Tag gönnen.

Habt ihr schon die Tomatensamen in die Erde gebracht?
Und für welche Sorten habt ihr euch entschieden?

Donnerstag, 2. Februar 2012

Wo die Wurzen wohnen - Teil VI

Wurzenslums

In den vorangegangenen Posts "Wo die Wurzen wohnen" (Teil I - V) habe ich recht noble Wurzensiedlungen gezeigt. Aber nicht alle Wurzen haben das Glück, eine der luxuriösen Villen zu ergattern, sich ein individuelles Häuschen oder eine Wohnung in einer schmucken Siedlung leisten zu können. Manche ereilt ein schweres Schicksal und sie landen in einem Slum.

Zusammengezimmerte Behausungen aus dem Müll anderer.

Geduckt am Rand zwischen Weg und abgrenzender Bepflanzung.

Einzig die überhängende Rose bietet manchmal mit ihrem Duft Abwechslung im tristen Alltag.

Ein Stückchen weiter, auf der gegenüberliegenden Seite des Wegs, hat sich auch ein Stadtviertel aus dem entwickelt, was andere wegwerfen.

Ausrangierte Metalltöpfe, zersprungene Tontöpfe, Scherben, Holzreste.

Später im Jahr, wenn alles schon gewachsen ist und in Blüte steht, fällt dieses Viertel gar nicht mehr so ins Auge.

Auch neben anderen vielbegangenen Wegen finden sich Wurzenslums, wie hier der riesige, zersprungene Tontopf am Fuße des Sommerflieders, ein Opfer der Kälte.

Aus dem, was andere achtlos wegwerfen, schaffen sich weniger begüterte Wurzen mit viel Geschick und Kreativität ein halbwegs gemütliches Heim, so gut es eben geht.

Die Bewohnerschaft ist so bunt und vielfältig wie in der Multi-Kulti-Siedlung, nur eben nicht so begütert.

Wobei auch diese Lage nicht ganz aussichtslos ist: Manche Kinder schaffen den Sprung aus den Slums heraus und können ein vielbeachtetes Leben als Vorreiter bei der Besiedlung neuer Lebensräume führen. Doch das erfordert viel Mut und zähe Ausdauer.


Hier geht's zu den bisherigen Berichten:
Wo die Wurzen wohnen - Teil I: Sanddornsiedlung

Wo die Wurzen wohnen - Teil II: Multi-Kulti-Siedlung "Blühender Weg"
Wo die Wurzen wohnen - Teil III: Antikes Wurzenhochhaus

Wo die Wurzen wohnen - Teil IV: Exklusive Höhenlage
Wo die Wurzen wohnen - Teil V: Zaunstädtchen