Mittwoch, 24. November 2010

Lippenbalsam selbst gerührt

Wer viel in der Natur oder in klimatisierten Räumen ist, kennt dieses Problem recht gut: Die Lippen werden trocken und spröde, springen auf und werden rissig. Jahrelang habe ich mit allen möglichen Produkten geschmiert, gepflegt - und was hat's genutzt: Nix.

Seit mehr als einem Jahr nun benutze ich selbst gerührten Lippenbalsam. Und siehe da: Das Problem ist gelöst. Keine rissigen Lippen mehr. Und das, obwohl ich nicht alle 10 Minuten Lippenbalsam auftrage.

Bienenwachs und Kakaobutterplättchen

Hier das einfache Rezept zum Nachmachen:

Basiszutaten:
25 g Mandelöl (je nach Vorliebe kann auch ein anderes Öl verwendet werden)
15 g Kakaobutter
10 Bienenwachs
(Je nach gewünschter Gesamtmenge die Zutaten im selben prozentuellen Anteil verringern.)

Mögliche sonstige Zutaten - je nach Vorhandensein:
(Diese Zutaten sind allesamt nicht notwendig. Der Balsam wirkt auch ohne diese Zusätze wunderbar!)
10 Tropfen Vitamin E (wundheilend, entzündungshemmend, glättend, schützt vor zuviel Sonne)
8 Tropfen Grapefruitkernextrakt (antibakteriell, leicht konservierend)
5 Tropfen Ätherisches Öl zur Beduftung (Orange oder Vanille oder was auch immer)

Zubereitung:
Mandelöl, Kakaobutter und Bienenwachs im Wasserbad sanft erwärmen und verschmelzen.
Nach dem die Masse etwas abgekühlt ist, die übrigen Zutaten dazugeben und weiterrühren.
In kleine Döschen, erhältlich in Drogerien und Apotheken, abfüllen.

Der Lippenbalsam ist auch ohne Übung im Kosmetik-Rühren und ohne besondere Ausrüstung einfach herzustellen. Versuchsweise habe ich eine kleine Menge ein Jahr lang aufgehoben, um die Haltbarkeit zu testen: Kein Problem.

So viele Vorteile!
Keine undurchschaubare Chemie mehr auf den Lippen, nicht dutzende kleine Döschen und Lippenstifthülsen jährlich im Müll. Denn die Döschen für meinen Lippenbalsam wasche ich nach dem Entleeren einfach im Geschirrspüler und schon sind sie wieder verwendbar.
Und der größte Vorteil: Wunderbar weiche Lippen!

Mittwoch, 10. November 2010

Ab ins Zeitloch!

Oft werde ich von langjährigen Blogbesuchern nach dem Zeitloch gefragt. Die meisten wollen wissen, ob es noch immer so dominant im Garten ist wie zu Anfang. Nun seht selbst, wie es jetzt im Spätherbst aussieht. (Bilder vom Frühling zeige ich im Winter mal.)

Unser Zeitloch ist zwischen zwei kleine Hügel eingebettet. Auf der rückwärtigen Seite des einen Hügels habe ich als untere Begrenzung eine Reihe aus Lonidera nitida gezogen und in Kugelform geschnitten. Dazwischen hat eine kleine Blutbereberitze, Berberis thunbergii "Atropurpurea Nana", ihren feurigen Auftritt. Eigentlichhätte ich gerne Buchs dafür genommen, aber das war mir schon vor einigen Jahren zu heikel. Die ausgewählten Buchsersatz-Pflanzen muss ich zwar öfter schneiden, aber das geht recht flott.

Diese Rose, deren Namen ich leider vergessen habe, blüht unermüdlich - die Fotos sind alle vom 7. November - bis zum ersten richtig strengen Frost, ein Ausbund an Vitalität.
Die Rückseite des Zeitlochs wurde von einem weiß-grünen Spindelstrauch, Euonymus fortunei "Emerald Gaiety", schon gut bewachsen, auch eine Staudenclematis lehnt sich hier an.

Nach dieser rückwärtigen Mauer folgt der zweite kleine Hügel. Wir gehen daran vorbei und nehmen die zweite Abzweigung nach links.

Dieses Beet links vom Weg wird im Herbst von Astern dominiert, doch die Rose "Aspirin" blüht nach wie vor unablässig. Rechts von diesem Weg liegt der Gemüsegarten.

Gleich nach dem Beet biegen wir links ab, an einem kleinen Mäuerchen vorbei und stehen unter dem ersten "Megin-Tor", benannt nach einem Ort aus einem Roman. Wir haben hier zwei Rankbögen miteinander verbunden und Wein und Clematis gepflanzt.

Rechts vom zweiten Megin-Tor steht meine heiß geliebte Badewanne, jetzt natürlich ungenutzt.

Blickt man beim Durchschreiten der Megin-Tore geradeaus, fällt der Blick auf den sog. Camino, in dem sommers eine hängende Rose blüht - leider ist jetzt von ihr nichts mehr zu sehen. Er bildet den Mittelpunkt des kleinen Platzes, scherzhaft Piazza Camino betitelt, vor dem Zeitloch. Links vom Kamin geht es ab ins Zeitloch, rechts gelangt man über eine winzige Brücke über das kleine Bächlein in den rückwärtigen Gartenbereich.

Ein Blick auf das Gemäuer des Zeitlochs durch die Pflanzen auf dem kleinen Hügel.

Hier wachsen viele duftende Kräuter, Fetthennen, Sonnenhut und einige Berberitzensorten.

Ihre Stacheln sind zwar nicht gerade nett beim Schneiden oder Jäten, aber die Farben im Herbst sind einfach umwerfend schön.

Hier derselbe Hügel von vorne.

Direkt an den beiden Säulen, die den Eingang zum Zeitloch bilden, wachsen zwei Berberis thunbergii "Atropurpurea Nana", die hier schon wesentlich mehr Richtung Gold verfärbt sind, als auf der eher schattigen Rückseite des Hügels.

Zu Samhain sah es so aus in unserem Zeitloch:

Der Boden ist mittlerweile schon recht dicht mit Teppichthymian bewachsen. In der Mitte thront die große Räucherschale, rechts der noch nicht angeheizte Aztekenofen, jede Menge Räucherwerk, Kerzen, genug Holz und Selbstgebrautes zu trinken sind die Zutaten für eine lange Nacht.

Kuschelig warm war's und einfach nur schön. Das Zeitloch wurde wieder einmal seinem Namen gerecht.

Nachtrag 2.2.2011: Den versprochenen frühsommerlichen Spaziergang um's Zeitloch gibt es nun auch als Beitrag:
Frühsommerlicher Gang um's Zeitloch

PS: Wer die Geschichte der Entstehung unseres Zeitlochs noch nicht kennt - es gibt ja auch "Blog-Frischlinge" -, kann hier den Beginn nachlesen und dann einfach immer den Links am Ende der Beiträge folgen. - Kaum zu glauben, dass das erst zweieinhalb Jahre her ist!

Montag, 8. November 2010

Stiller November am Teich

Hier soll ein Bachlauf sein?

Der versteckt sich aber gut!

Ah, eine kleine Brücke! Wo ist denn nun das Wasser?

Einmal kurz umgedreht - da plätschert es ja doch ganz sanft zwischen den Steinen und Pflanzen.

Wieder Richtung Teich geblickt sind auch noch ein paar Blüten zu finden. Chrysanthemen, weiß und namenlos.

Aber strahlend.

Andere weiße Dinge leuchten ebenfalls in den schwachen Novembersonnenstrahlen.
Die meiste Zeit des Jahres sind die Schneckenhäuser von anderen Pflanzen verdeckt.

Nur noch selten ist es warm genug, auf den beiden Liegen den Blick auf den Teich und die herbstliche Stille zu genießen.

So ruhig liegt er da, nachdem alle Blätter entfernt wurden und die Wasserpflanzen geschnitten sind.

Naja, ganz so ruhig nicht. Zwei Frösche habe ich beim Arbeiten aufgeschreckt, die sind mitten rein geplatscht.