Im ganz engen Sinn hat das Thema "Beeren, Kräuter und Obst" nichts mit dem Gemüsegarten zu tun. Ich nehme es in diese Reihe auf, weil es in die Kategorie "Essbares" gehört und für mich deswegen ein sehr direkter Zusammenhang besteht.
Kräuter sind schon seit meiner Kindheit eine Leidenschaft von mir. So war es ganz selbstverständlich, dass im eigenen Garten den Kräutern sehr viel Raum gelassen wird. Nicht essbare, teils sogar giftige "Hexenkräuter" ebenso einige Heilpflanzen und ein paar Kräuter, die ich zum Kochen oder für Tee verwende, wachsen im Kräutergarten. Kräuter, die ich gerne für Tee und Sirupe verwende, wachsen großteils im Teebeet, Kräuter zum Würzen sind vielfach am Rand von Staudenbeeten zu finden oder einfach im Gemüsegarten verteilt. Manche empfindlichen oder wuchernden Sorten haben auch Töpfe bekommen.
Ein Gemüsegarten ohne die richtige Kräuterwürze macht nur halb so viel Vergnügen. Wer eigenes Gemüse anbaut, legt meist auch Wert auf die richtige Würze. Je mehr man sich mit Kräutern beschäftigt, desto bewusster erlebt man auch auf diesem Gebiet die Vielfalt. Thymian, nur als ein Beispiel, ist nicht gleich Thymian. Es gibt ihn in verschiedenen Geschmacksrichtungen: Zitronenthymian, Orangenthymian, Steinpilzthymian, Kümmelthymian usw. Sogar Menschen, deren Sinne nicht unbedingt geschult sind, erriechen und schmecken die Unterschiede.
Beim Kräuteranbau versuche ich auch die Kriterien zu beachten, die sich für meinen Gemüseanbau ergeben haben. Ich pflanze bunt durcheinander, das vermindert den Schädlingsbefall, ebenso wie die Wahl des richtigen Standorts. Bevorzugt kultiviere ich mehrjährige, winterharte Kräuter. Viele zweijährige, wie zum Beispiel Schnittsellerie oder Petersilie, lasse ich blühen und aussamen. Das spart einiges an Aufwand. Ich muss nur mehr die kleinen Pflanzerl dorthin pflanzen, wo ich sie haben will. Bei nicht winterharten Kräutern versuche ich mich auf ein Minimum zu beschränken: Ich mag einfach nicht im Herbst die großen Töpfe reinschleppen, im Frühling wieder raus und den ganzen Winter bangen, dass die Kräuter auch den Frühling wieder erleben... So habe ich nur wenige Wintergäste im Haus, im wesentlichen nur Lorbeer, Zitronenverbene, Zitronengras und den köstlichen Pinienrosmarin. Heuer auch noch einen "normalen" Rosmarin. Ich hoffe jedoch, dass ich mir die Schlepperei des schweren Rosmarintopfes bald sparen kann, da ich dieses Jahr zwei Pflanzen einer winterharten Sorte, Rosmarinus officinalis "Arp", in den Garten gepflanzt habe.
Bei den Tee- und Siruppflanzen habe ich keine ausgefallenen und komplizierten Sorten. Es ist schon genug Arbeit, die Stauden zu beernten und zu verarbeiten, da muss nicht auch noch die Kultur an sich Arbeit machen. Zwar gäbe es jede Menge interessante nicht winterharte, einjährige Teepflanzen mit durchaus köstlichem Geschmack, aber ich verzichte gerne auf die Arbeit, die sie durch jährliche Aussaat oder Überwinterung machen würden. Nur hin und wieder experimentiere ich einmal mit einem neuen Kräutlein.
Kräuter sind eine unglaubliche Bereicherung: Einfache Gerichte lassen sich aufpeppen und variieren, man hat immer gesunde und wohlschmeckende Tees zur Hand, Sirupe lässen sich schnell und einfach zubereiten - Getränke ohne künstliche Farbstoffe, ganz bio und mit wenig Zucker. Kräuterbäder im Winter sind eine wahre Wohltat und der Duft von verräucherten Kräutern in der kalten Jahreszeit ebenso. Zudem sind die meisten Kräuter auch wahre Schönheiten im Garten.
Sehr unkompliziert und eine echte Freude sind Beerensträucher. Beeren bieten so viele Möglichkeiten der Verarbeitung - vom einfachen Naschen bis hin zu Gelees, Marmeladen, Kompotten, Säften, Likören, Fruchtweinen oder noch Hochprozentigerem. Für experimentierfreudige GärnterInnen eine wahre Freude! Ihre Kultur macht wenig Arbeit. Sie freuen sich ab und zu über etwas Kompost und über eine ganzjährige dicke Mulchdecke. Auch der Schnitt ist nicht zeitaufwändig. Und wenn uns mal nicht nach Ernten und Verarbeiten ist, freuen sich die Vögel im Herbst und Winter über die köstlichen Beeren.
Mittlerweile haben wir eine ganze Menge Beeren in unserem Garten: eine Brombeere, weiße, rote und schwarze Johannisbeeren, eine Jostabeere, drei Maibeersträucher, rote und gelbe Himbeeren, drei Heidelbeeren in Töpfen unterpflanzt mit Cranberrys, zwei grüne Stachelbeerhochstämmchen und einen roten Stachelbeerstrauch, zwei Apfelbeerstämmchen, einen Apfelbeerstrauch, zwei Vogelbeerbäume und eine Strauchvogelbeere, zwei Schlehen, einige Sanddornsträucher und nicht zu vergessen die einige Holunder.
Diese Beeren bieten eine große geschmackliche Vielfalt und eine Unzahl an Möglichkeiten, etwas Köstliches daraus zu zaubern. Für mich eine große Bereicherung, die nur mit wenig Arbeitsaufwand verbunden ist bzw., wenn man lieber dem Nichts-Tun frönen will, mit der mit der Freude, den Vögeln beim Picken zuzusehen.
Beim Obst sehe ich das etwas anders. Das fällt, wenn es nicht geerntet wird, auf den Boden und fängt an zu gären, riecht aufdringlich und lockt unzählige Wespen an. Deshalb - und auch wegen des beschränkten Platzangebots im Garten - halten wir uns mit dem Obstanbau sehr zurück. Es gibt mittlerweile zwei Zwetschkenbäume, eine Marille, einen Apfel- und einen Quittenbaum. Das war's auch schon mit den Obstbäumen. Alle sind derzeit noch recht klein und werden einige Jahre brauchen, um nennenswerte Erträge zu liefern. Mehr Arbeit will ich mir nicht aufhalsen. Auch wenn die Verlockung manchmal groß ist: Diesbezüglich bleibe ich standhaft.
Ach ja, Weintrauben haben wir auch. Aber die fallen eher in die Kategorie: Wenn wir keine Lust zum Ernten haben, übernehmen das die Vögel.
Zu einzelnen Kräutern oder Beerensorten werde ich sicherlich in den nächsten Monaten mal eigene Posts machen.
Weiter geht's mit dem "Plädoyer für den Gemüsegarten" demnächst im sechsten Teil:
"Gemüsegarten VI - Nur kein Ernte-Stress"
Die vorangegangenen Teile zum Nachlesen:
Gemüsegarten I - Eine Leidenschaft
Gemüsegarten II - Unendliche Vielfalt
Gemüsegarten III - Faul sein
Gemüsegarten IV - Arten- und Sortenwahl für Bequeme
Rechts das "Teebeet" mit verschiedensten Kräutern, links ein Staudenbeet
mit vielen Kräutern als Randbepflanzung
und verschiedenen Minzesorten in großen Kübeln
mit vielen Kräutern als Randbepflanzung
und verschiedenen Minzesorten in großen Kübeln
Ein Gemüsegarten ohne die richtige Kräuterwürze macht nur halb so viel Vergnügen. Wer eigenes Gemüse anbaut, legt meist auch Wert auf die richtige Würze. Je mehr man sich mit Kräutern beschäftigt, desto bewusster erlebt man auch auf diesem Gebiet die Vielfalt. Thymian, nur als ein Beispiel, ist nicht gleich Thymian. Es gibt ihn in verschiedenen Geschmacksrichtungen: Zitronenthymian, Orangenthymian, Steinpilzthymian, Kümmelthymian usw. Sogar Menschen, deren Sinne nicht unbedingt geschult sind, erriechen und schmecken die Unterschiede.
Beim Kräuteranbau versuche ich auch die Kriterien zu beachten, die sich für meinen Gemüseanbau ergeben haben. Ich pflanze bunt durcheinander, das vermindert den Schädlingsbefall, ebenso wie die Wahl des richtigen Standorts. Bevorzugt kultiviere ich mehrjährige, winterharte Kräuter. Viele zweijährige, wie zum Beispiel Schnittsellerie oder Petersilie, lasse ich blühen und aussamen. Das spart einiges an Aufwand. Ich muss nur mehr die kleinen Pflanzerl dorthin pflanzen, wo ich sie haben will. Bei nicht winterharten Kräutern versuche ich mich auf ein Minimum zu beschränken: Ich mag einfach nicht im Herbst die großen Töpfe reinschleppen, im Frühling wieder raus und den ganzen Winter bangen, dass die Kräuter auch den Frühling wieder erleben... So habe ich nur wenige Wintergäste im Haus, im wesentlichen nur Lorbeer, Zitronenverbene, Zitronengras und den köstlichen Pinienrosmarin. Heuer auch noch einen "normalen" Rosmarin. Ich hoffe jedoch, dass ich mir die Schlepperei des schweren Rosmarintopfes bald sparen kann, da ich dieses Jahr zwei Pflanzen einer winterharten Sorte, Rosmarinus officinalis "Arp", in den Garten gepflanzt habe.
Bei den Tee- und Siruppflanzen habe ich keine ausgefallenen und komplizierten Sorten. Es ist schon genug Arbeit, die Stauden zu beernten und zu verarbeiten, da muss nicht auch noch die Kultur an sich Arbeit machen. Zwar gäbe es jede Menge interessante nicht winterharte, einjährige Teepflanzen mit durchaus köstlichem Geschmack, aber ich verzichte gerne auf die Arbeit, die sie durch jährliche Aussaat oder Überwinterung machen würden. Nur hin und wieder experimentiere ich einmal mit einem neuen Kräutlein.
Orangenminze in einem Topf im Staudenbeet in inniger Umarmung mit dem Zierlauch
Kräuter sind eine unglaubliche Bereicherung: Einfache Gerichte lassen sich aufpeppen und variieren, man hat immer gesunde und wohlschmeckende Tees zur Hand, Sirupe lässen sich schnell und einfach zubereiten - Getränke ohne künstliche Farbstoffe, ganz bio und mit wenig Zucker. Kräuterbäder im Winter sind eine wahre Wohltat und der Duft von verräucherten Kräutern in der kalten Jahreszeit ebenso. Zudem sind die meisten Kräuter auch wahre Schönheiten im Garten.
Sehr unkompliziert und eine echte Freude sind Beerensträucher. Beeren bieten so viele Möglichkeiten der Verarbeitung - vom einfachen Naschen bis hin zu Gelees, Marmeladen, Kompotten, Säften, Likören, Fruchtweinen oder noch Hochprozentigerem. Für experimentierfreudige GärnterInnen eine wahre Freude! Ihre Kultur macht wenig Arbeit. Sie freuen sich ab und zu über etwas Kompost und über eine ganzjährige dicke Mulchdecke. Auch der Schnitt ist nicht zeitaufwändig. Und wenn uns mal nicht nach Ernten und Verarbeiten ist, freuen sich die Vögel im Herbst und Winter über die köstlichen Beeren.
Stachelbeeren warten auf Sonne - wir wollten sie nicht den Vögeln
überlassen, deshalb die CDs zur Vogelabwehr
überlassen, deshalb die CDs zur Vogelabwehr
Mittlerweile haben wir eine ganze Menge Beeren in unserem Garten: eine Brombeere, weiße, rote und schwarze Johannisbeeren, eine Jostabeere, drei Maibeersträucher, rote und gelbe Himbeeren, drei Heidelbeeren in Töpfen unterpflanzt mit Cranberrys, zwei grüne Stachelbeerhochstämmchen und einen roten Stachelbeerstrauch, zwei Apfelbeerstämmchen, einen Apfelbeerstrauch, zwei Vogelbeerbäume und eine Strauchvogelbeere, zwei Schlehen, einige Sanddornsträucher und nicht zu vergessen die einige Holunder.
Diese Beeren bieten eine große geschmackliche Vielfalt und eine Unzahl an Möglichkeiten, etwas Köstliches daraus zu zaubern. Für mich eine große Bereicherung, die nur mit wenig Arbeitsaufwand verbunden ist bzw., wenn man lieber dem Nichts-Tun frönen will, mit der mit der Freude, den Vögeln beim Picken zuzusehen.
Beim Obst sehe ich das etwas anders. Das fällt, wenn es nicht geerntet wird, auf den Boden und fängt an zu gären, riecht aufdringlich und lockt unzählige Wespen an. Deshalb - und auch wegen des beschränkten Platzangebots im Garten - halten wir uns mit dem Obstanbau sehr zurück. Es gibt mittlerweile zwei Zwetschkenbäume, eine Marille, einen Apfel- und einen Quittenbaum. Das war's auch schon mit den Obstbäumen. Alle sind derzeit noch recht klein und werden einige Jahre brauchen, um nennenswerte Erträge zu liefern. Mehr Arbeit will ich mir nicht aufhalsen. Auch wenn die Verlockung manchmal groß ist: Diesbezüglich bleibe ich standhaft.
Ach ja, Weintrauben haben wir auch. Aber die fallen eher in die Kategorie: Wenn wir keine Lust zum Ernten haben, übernehmen das die Vögel.
Zu einzelnen Kräutern oder Beerensorten werde ich sicherlich in den nächsten Monaten mal eigene Posts machen.
Weiter geht's mit dem "Plädoyer für den Gemüsegarten" demnächst im sechsten Teil:
"Gemüsegarten VI - Nur kein Ernte-Stress"
Die vorangegangenen Teile zum Nachlesen:
Gemüsegarten I - Eine Leidenschaft
Gemüsegarten II - Unendliche Vielfalt
Gemüsegarten III - Faul sein
Gemüsegarten IV - Arten- und Sortenwahl für Bequeme